Jeden Morgen beginnt der Tag mit Streit, Tränen oder Wutausbrüchen. Ihr Kind weigert sich, zur Schule zu gehen, klagt über Bauchschmerzen oder sagt, dass es einfach nicht mehr kann. Sie als Eltern fühlen sich hilflos und wissen nicht mehr weiter. Doch warum geschieht das? Und was steckt wirklich hinter der Schulverweigerung?
Kinder, die nicht mehr in die Schule gehen wollen, tun dies selten ohne Grund. Meistens sind tiefere emotionale oder soziale Probleme die Ursache. Schulverweigerung ist ein Symptom für etwas, das Ihr Kind beschäftigt – und es nicht in Worte fassen kann.
Viele Kinder fühlen sich in der Schule überfordert. Tests, Hausaufgaben, mündliche Abfragen – all das kann enormen Stress auslösen. Manche Kinder haben große Angst davor, Fehler zu machen oder schlechte Noten zu bekommen. Sie fühlen sich klein, unfähig oder haben das Gefühl, dass sie nie gut genug sein werden.
Ein Kind, das sich selbst nicht viel zutraut, hat es im Schulalltag besonders schwer. Vielleicht hat Ihr Kind das Gefühl, nicht schlau genug zu sein, nicht mithalten zu können oder sich vor anderen zu blamieren. Dieses mangelnde Selbstvertrauen kann sich zu einer inneren Blockade entwickeln, die dazu führt, dass Ihr Kind lieber ganz aufgibt, als sich erneut zu „blamieren“.
Nicht jedes Kind findet in der Schule sofort Freunde. Manche Kinder fühlen sich einsam oder ausgegrenzt. Mobbing, Gruppenzwang oder das Gefühl, nicht dazuzugehören, kann enorm belasten. Ihr Kind hat vielleicht Angst davor, ausgelacht zu werden oder in einer Situation zu sein, in der es sich unsicher fühlt.
Auch familiäre Spannungen können eine Rolle spielen. Wenn es zu Hause oft Streit gibt oder Ihr Kind das Gefühl hat, dass es Erwartungen nicht erfüllen kann, kann sich das auf den Schulbesuch auswirken. Manche Kinder verweigern die Schule unbewusst, weil sie hoffen, so mehr Aufmerksamkeit oder Schutz zu bekommen.
Einige Kinder haben innere Überzeugungen, die sie selbst klein halten. Sätze wie „Ich bin zu dumm“, „Ich werde nie was erreichen“ oder „Die anderen sind alle besser als ich“ können sich tief verankern und zu einer Vermeidungsstrategie führen. Das bedeutet: Ihr Kind hat Angst, Fehler zu machen, und bleibt lieber ganz zu Hause, um sich dieser Angst nicht zu stellen.
Wenn Ihr Kind nicht mehr in die Schule gehen möchte, ist das ein klares Signal, dass es innerlich mit etwas kämpft. Hier sind einige Wege, wie Sie Ihr Kind unterstützen können:
Oft wissen Kinder selbst nicht genau, warum sie die Schule meiden. Hören Sie Ihrem Kind aufmerksam zu, ohne sofort Lösungen anzubieten oder Vorwürfe zu machen. Stellen Sie Fragen wie: „Was macht dir an der Schule am meisten Angst?“ oder „Wann fühlst du dich besonders unwohl?“.
Ihr Kind braucht das Gefühl, dass es verstanden wird. Zeigen Sie, dass Sie für Ihr Kind da sind und es nicht alleine mit seinen Sorgen bleibt. Geben Sie Ihrem Kind das Gefühl, dass es okay ist, Angst oder Unsicherheiten zu haben – und dass es Wege gibt, damit umzugehen.
Lassen Sie Ihr Kind Erfolge erleben, auch außerhalb der Schule. Ob durch Sport, kreative Hobbys oder andere Aktivitäten – alles, was das Selbstbewusstsein stärkt, kann helfen. Loben Sie nicht nur schulische Leistungen, sondern auch kleine Fortschritte im Alltag.
Manchmal hilft es, mit dem Kind gemeinsam über Ängste zu sprechen. Was genau macht Angst? Welche Situationen lösen Unwohlsein aus? Durch das bewusste Ansprechen und Hinterfragen dieser Ängste kann Ihr Kind lernen, damit besser umzugehen.
ÜBER DEN AUTOR
Andreas Plickert
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